4
Möchte doch ein eifriges Studium der Geschichte
unsers herrlichen Vaterlandes schon in die jungen Herzen
deutscher Knaben den freudigen Entschluß pflanzen, der-
einst auch mit fortzubauen an dem hohen Dome deutscher
Ehre und denselben, wo es sein muß, mit Gut und Blut
zu schirmen, wie es die Väter gethan!
Eis leben den 26. Juni 1861.
Per Versager.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
190
Amerika.
train und Borg ne umgebenden Sümpfe machen im Sommer die
Stadt sehr ungesund, und das gelbe Fieber, das jedoch nicht jedes
Jahr erscheint, hat hier schon oft große Verheerungen angerichtet und
namentlich in den Jahren 1811, 1814, 1819, 1822 und 1829
viele Menschen hinweggerafft. Die gefährlichsten Monate in Hinsicht
des gelben Fiebers sind der August, September und- Oktober, dann
herrscht in der sonst so äußerst' lebhaften Stadt tiefe Grabesstille. Die
Laden sind meistens geschlossen, und man sieht, außer Negern, nie-
manden auf der Straße. Alles ist auf dem Lande oder in den Häu-
sern und nur zuweilen wird diese Ruhe durch das Rasseln eines
Todtenwagens unterbrochen. Mit dem ersten Froste, wenn Regen
daraus folgt, hört die Krankheit auf, und alles kehrt nun wieder zu
den vorigen Geschäften zurück. Überhaupt ist die eigentliche Jahrszeit
für Geschäfte der Winter. Im Sommer geht jeder, dessen Umstande
es-nur einigermaßen erlauben, auf das Land. Nur wer bleiben muß,
bleibt. Daher ist die Bevölkerung von Neu-Orleans im Winter weit
größer als im Sommer, in jener wohl an 100,000, in diesem nur
40 bis 50,000 Individuen. Der Winter besteht aber mehr in Re-
gen, als in Schnee. Letzterer fallt äußerst selten und in einer Vier-
telstunde ist er wieder verschwunden. Der kälteste Winter, den man
seit Jahren erlebt hat, war 1821, in welchem alle Orangenbäume in
den Gärten und auf den Feldern erfroren. Die Sommerhitze fängt
mit dem Junius an drückend zu werden und die Muskitos kommen
dann in ungeheurer Menge. Wo man geht und steht, sind diese
Thiere, nirgends aber zudringlicher, als im Dunkeln. Ihr Stich ist
schmerzlich und verursacht ein unangenehmes Jucken. Zwei dieser
Plagegeister hinter den Bettvorhängen lassen auch den Müdesten nicht
ein Auge zuthun. Ihr Summsen ist unausstehlich. In den neuesten
Zeiten haben sich in Neu-Orleans Gesellschaften mit großen F'onds
in der Absicht gebildet, um die nahen Sümpfe auszutrocknen. Glückt
dieses Unternehmen, so muß der Gesundheitszustand sich bedeutend
dadurch verbessern; denn nicht sowohl die Hitze erzeugt Krankheiten in
Neu-Orleans und namentlich das gelbe Fieber, als vielmehr die tödtli-
chen Ausdünstungen aus den Sümpfen, die einem beinahe den Athem
zurückhalten. Zentnerschwer liegt die Last auf der Brust, und das
Bischen Kraft, das noch vorhanden ist, nehmen die Südwinde weg,
die den Körper vollends erschlaffen.
Den Stamm der Einwohner Neu-Orleans bilden die Nachkommen
der ersten Französischen und Spanischen Ansiedler, die jetzt mit dem
Namen Kreolen bezeichnet werden und den achtbarsten Theil der Be-
völkerung ausmachen; die Mehrzahl aber besteht gegenwärtig aus
Bürgern aller Staaten der Union und aus Einwanderern aller Länder
Europas. Die Farbigen machen -beinahe die Hälfte der Bevölkerung
aus. So verschiedenartig aber auch die Bevölkeruug ist und so
mancherlei widersprechende Züge an ihr erscheinen, so stimmt sie
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Neu-Orleans Neu-Orleans Europas
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
V
Südpolarländer. 427
Nordspitze er umschiffte. Er nannte dies Land Süd-Grönland,
und seiner Lage nach zu schließen, müßte es die Ostküste von Grahams-
Land seyn. — Dies sind in kurzen Umrissen die bisher bekannten
Entdeckungen im Südpolarmeere.
Unter den Mafsirsaugethieren und Seevögeln, den einzigen
Thieren, die sich in diesen Südpolarlandern finden, bemerken wir,
außer den Wausischen, Seelöwen, See-Elephanten rc. vorzüglich fol-
gende zwei Arten von Robben, nämlich den See leoparden, eine
neu entdeckte Robbenart, die Weddell an den Küsten der Melviue-Insel,
einer der Süd-Orkneys, in Menge fand und welche diesen Namen von
den schwarzen und weißen Flecken erhalten hat, mit denen der oben
blaßgraue und unten gelbliche Pelz bedeckt ist, der Kopf diesis See-
Leoparden ist klein und der Hals lang und schmal zulaufend. —
Die andere Robbenart ist die Pelzrobbe, auch Falklandische
Robbe genannt, die man Anfangs in Neu-Süd-Sherland in unge-
heurer Menge fand, und von welchen Weddell folgende Nachrichten
mittheilt. Sie haben ihren Namen von ihrem schönen, lockigen, brau-
nen Pelze, der ein gesuchter Handelsartikel geworden ist und häufig
zu Mützen verwendet wird. Doch kommt dieser Pelz erst dann zum
Vorschein, wenn man ihn von den obern Haaren befreit hat. Bei
keiner Robbenart ist die Größe des Männchens so sehr von der des
Weibchens verschieden. Ein ausgewachsenes Männchen ist 6 F. 9
Zoll, das Weibchen nur 3 F. 6 Zoll lang. Dagegen giebt es aber
auch viel weniger Männchen als Weibchen, und man findet um die
Zeit der Paarung ein Männchen oft an der Spitze von 20 ihm un-
terthanigen Weibchen. Sie leben in Heerden, die sich zu bestimmten
Zeiten und in bestimmten Abtheilungen an der Küste versammeln; die
größten Männchen gehen in der Mitte des Novembers ans Land, wo
sie die Weibchen erwarten; sie langen zu Anfang des Dezembers an
und wie sie aus der See heraustreten, bemächtigen sich ihrer die
Männchen, welche deshalb unter einander blutige Kampfe führen. Die
Männchen begleiten und beschützen ihre Weibchen, so lange sie träch-
tig find, mit der größten Sorgfalt. Die Zeit ihrer Trächtigkeit dauert
12 Monate. Sie werfen selten mehr als ein Junges, das sie mit
großer Zärtlichkeit säugen und aufziehen. Um die Mittte des Februars
sind die Jungen im Stande, ins Wasser zu gehen, und nachdem
die Mutter lie schwimmen gelehrt hat, laßt sie dieselben an der Küste,
wo lie bleiben, bis ihr Pelz völlig ausgewachsen ist. Gegen Ende
des Februars begeben sich auch die sogenannten Hunds-Robben an
das Land, das heißt die ein- und zweijährigen und solche Männchen,
die aus Mangel an gehörigem Alter und Kraft sich noch nicht an die
altern Weibchen wagen dürfen. Sie kommen ans Land, um ihre
Pelze zu erneuern, welches bis zu Endendes Aprils geschehen ist,
worauf sie sich wieder ins Wasser begeben, und von dieser Zeit an
erscheinen nur äußerst selten noch Pelzrobben an der Küste, bis zu
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Patagonien.
395
Zu gewisser Jahrszeit erscheinen auch truppweise an den Küsten
Patagoniens See-Elephanten oder Rüsselrobben, eine Art
Robben, die bei ihrer Ankunft eine Specklage von wenigstens 10 Zoll
Dicke haben. Der oben angeführte Weddel verweilte 3 Monate lang
an der Küste Patagoniens, um sich mit dem Fang dieser Thiere zu
beschäftigen. Sie sind die größten aller Robben, und sind leicht, be-
sonders am Lande, zu todten. Wegen ihrer großen Menge thranigen
Specks werden sie sehr gesucht. Hat man deren eine Anzahl getödtet,
so wird der Speck, mit dem sie bekleidet heruntergeschnitten, geschmol-
zen zu Thran verwandelt und in Fässer gefüllt.
Derselbe Brittische Seefahrer Weddel, der auf seiner Reife in
das südliche Polarmeer 1823 die Inselgruppe Neu-Süd-Shetland be-
suchte und daselbst an 2000 See-Elephanten fing, theilt folgende
Nachrichten von der Naturgeschichte und Lebensweise dieser Thiere mit:
Das Männchen hat an der Nase eine knorpelige Hervorragung von
5—6 Zoll Lange, welche einigermaßen dem Rüssel eines Elephanten gleicht
und daher dem Thiere seine beiden Namen See-Elephant und Rüssel-
robbe verschafft hat. Die größten See-Elephanten, welche er zu Ge-
sicht bekam, waren Männchen von nicht weniger als 24 F. Lange
und 14 F. Umfang; die Weibchen sind gewöhnlich um } kleiner.
Jene rüffelahnliche Hervorragung ausgenommen gleichen die Sce-Ele-
phanten im übrigen Körperbau fast ganz den gemeinen Robben; nur
in Bezug auf die Lebensweise unterscheiden sie sich zum Theil von
denselben. Die Männchen kommen gegen Ende Augusts oder Anfang
Septembers ans Land und ihnen folgen diesen ganzen Monat bis in
die erste Hälfte des Oktobers die Weibchen, welche hier Junge werfen
und aufziehen. Anfangs sind einzelne Männchen so fett, daß 3—4
eine Tonne Thran geben; im Durchschnitt aber rechnet man von bei-
den Geschlechtern 7 auf die Tonne. Da sie wahrend ihres Aufent-
halts an der Küste keine Nahrung zu sich nehmen, so werden sie bis
zur Mitte des Dezembers sehr mager und die ganze Familie begiebt
sich nun, weil auch die Jungen nunmehr schon ins Waffer gehen
können, wieder ins Meer. Um die Mitte des Januars kommt eine
zweite Heerde ans Land, in der Absicht, die Zeit der Harung hier zu
überstehen. Im März folgt auf diese eine Heerde junger, aber nun
ausgewachsener Männchen, welche sich gleichfalls härt. Erst zu Ende
des Aprils begeben sich alle zusammen wieder ins Wasser. Sehr auf-
fallend ist die Unthätigkeit und außerordentliche Trägheit der See-
Elephanten, so lange sie auf dem Lande leben, während sie im Wasser
äußerst lebhaft und gewandt sind. Man weiß, daß sie die Boote am
Landen verhindert haben, wenn die Leute keine Feuergewehre bei sich
hatten,^ und ein mit einer Lanze gestochenes Thier greift das Boot mit
der größten Wuth an. Liegt der See-Elephant am Ufer, so macht
er, vom Tode bedroht, selten einen Versuch, ins Wasser zu springen,
sondern er liegt still, erhebt den Kopf, blickt seinen Feind an und
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Feuerland.
405
Figur vorgestellten Person ausließ. Das Ende der Ceremonien war
aber eben nicht sehr erbaulich. Die Kazikin wendete sich nämlich an
King und ries: „Mein Christo hat ein sehr gutes Herz; mein Christo
liebt den Tabak außerordentlich. Gebt ihm doch welchen rc.
Der Spanische Seefahrer Cordova macht von den Patagoniern
folgende Beschreibung: Obgleich steischig, kann man sie doch eigent-
lich nicht fett nennen. Für ihre außerordentliche Körperstarke zeugen
das Hervorstehende und die Biegsamkeit ihrer Muskeln. Im Ganzen
macht ihr Aeußeres keinen unangenehmen Eindruck, obgleich ihr Kopf
selbst verhaltnißmaßig zu groß ist. Sie haben ein breites und fla-
ches Gesicht, sehr lebhafte Augen und ungemein weiße Zahne. Ihre
Hautfarbe ist mattgelb, welche etwas ins Kupferfarbige übergeht. Sie
wohnen unter Zelten von Hauten, die sie bei ihren Zügen mit sich
führen. Übrigens sind sie tapfer und kriegerisch, doch versichert Cor-
dova, daß sie keine Grausamkeit zeigen.
Das Feuerland.
Der erste Weltumsegler Magellan entdeckte 1520 die südliche
Spitze der neuen Welt. Ohne zu wissen, daß es eine Insel oder
vielmehr ein Insel-Archipel sey, die man umsegeln könnte, nannte er
sie wegen der darauf wahrgenommenen vulkanischen Ausbrüche Feuer-
land (Tierra del Fuego). Spatere Untersuchungen lehrten, daß
das Feuerland eine Gruppe von großem und kleinern Inseln ist; vor-
züglich hat die von dem Spanier Cordova befehligte Expedition und
die von den Britten unter King, Stokes und Fitzroy in den I.
1825—1836 angestellte Untersuchung der Südküsten Amerikas die
Geographie mit einer genauern Kenntniß sowohl des Feuerlands als
der Magellansstraße, welche dasselbe von dem Festlande (Pata-
gonien) scheidet, bereichert. Diese Meerenge durchfuhr zuerst derselbe
Magellan 1520 vom 21. Oktober bis zum 28. November, und nannte
sie die Meerenge der 11,000 Jungfrauen, weil dieser Tag (der 21.
Oktober) der ersten Entdeckung ihnen gewidmet war. Sie ist nach
ihm oft durchfahren worden, indem sie an der Südspitze Amerikas
einen Verbindungskanal des Atlantischen Ozeans mit dem großen
Ozean bildet. Die Breite dieser 80 M. langen Straße, so wie ihre
Richtung ist sehr verschieden. Vom Atlantischen Ozean her, wo auf
ihrer Nordseite an der Küste Patagoniens sich das Kap las Virgines
erhebt, lauft sie Anfangs südwestlich, dann wendet sie sich ganz süd-
lich bis zum Kap Froward (von Andern Forward genannt), welches
das südlichste Ende des Amerikanischen Festlandes macht, von wo sie
eine nordwestliche Richtung annimmt bis zu ihrem westlichen Ende
und Ausgang in den großen Ozean, wo auf der Nordseite das Kap
Viktoria und auf der Südseite das Kap Deseado oder Kap Pilares
(Pfeiler-Vorgebirge) sich austhürmen. Stellenweise hat die Straße
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Nordpolarländer.
45
Man sieht aus dieser Beschreibung, daß die Melville-Insel ein
sehr trauriges Land ist, und so sind es auch die übrigen Nordgeorgs-
Inseln und überhaupt alle Nordpolarlander, vorzüglich auch die ark-
tischen oder nördlichen Hochlande, welche Roß aus seiner ersten
Nordpolarerpedition 1818 entdeckte und die wahrscheinlich ein Theil
Grönlands sind — und Spitzbergen. Jene, die arktischen Hochlande
liegen noch nördlicher als die Nordgeorgs-Jnseln und Spitzbergen liegt
noch nördlicher als diese und erstreckt sich mit seinem nördlichsten Punkte,
den dazu gehörigen Sieben-Inseln, bis zum 81" N. Br. und
ist das dem Nordpole am nächsten gelegene Land, so weit man bis
jetzt gekommen ist. Aus allen Nordpolarlandern herrscht eine große
Armuth an Produkten, besonders des Pflanzenreichs, und nur einige
derselben haben Einwohner in sehr geringer Zahl, die zu dem Volke
der Eskimos gehören, von welcher wir weiter unten einige Nachricht
geben werden, wenn wir erst mit mehreren den hier lebenden Thieren
bekannt gemacht haben.
Von den Wall fisch en, Seehund en und Rennthieren ist
schon im I. Bande unsers Hülssbuchs gesprochen worden, S. 227,
232 und 235. Doch muß noch in Hinsicht der Wall fische bemerkt
werden, daß seit 1820 der bedeutendste Wallfischfang nicht mehr,
wie vor dieser Zeit, in dem Grönländischen Meere (d. h. der Theil
des Polarmeeres zwischen Spitzbergen und Grönland) Statt findet,
indem die Ausbeute daselbst auffallend geringer worden ist und die
Wallsi'sche sich mehr und mehr aus diesen Gegenden nach den fernen
und unzugänglichen Tiefen des Meeres zurückgezogen haben, so daß
jetzt der Wallsischfang im Grönländischen Meere fast ganz aufgegeben
worden ist, und dagegen unter den höhern Breitengraden des Bafsins-
meeres und der angranzenden Gewässer betrieben wird. Die nach
diesen Gewässern bestimmten Schiffe gehen gewöhnlich im Marz, bis-
weilen aber auch erst im April unter Segel und begeben sich zunächst
an die Nordküsten von Labrador oder in die Mündung der Cumbec-
landstraße, um hier den sogenannten Südwestsischfang zu betreiben.
Nachdem man hier bis gegen Anfang des Mais verweilt hat, segelt
man nach der Ostküste der Davisstraße und fischt aufwärts längs der-
selben, besonders in der Südost-, Nordost- und Hingstonbai Westgrön-
lands. Etwa im Julius pflegt man durch die Bafsi'nsbai nach dem
Lancastersund auch bisweilen in denselben hinein, sowie eine Strecke
in die Barrowsstraße zu segeln. Auf der Rückfahrt fischt man längs
der Westküste der Bafsi'nsbai und Davisstraße und kommt im Sep-
tember oder October zurück. Früher trieben die Holländer den stärk-
sten Wallfischfang. Nach ihren Berechnungen gingen während eines
107jährigen Zeitraumes, nämlich von 1669 bis 1778 *) 14,167 Hol-
*) In den I. 167?, 1673 und 1674 fand wegen des Kriegs mit Frank-
reich kein Wallsischfang Statt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Mexico.
2?7
meistens mit Wasserfarben weiß, roch oder grün angestrichen, was ih-
nen ein heiteres Ansehen giebt. Auf einigen liest man auch biblische
Sprüche oder Verse an den Erlöser oder die heilige Jungfrau; andere
sind mit viereckigen Porzellantafeln bedeckt, welche hübsche Zeichnungen
bilden, oder Begebenheiten aus der Bibel darstellen. Die Dächer der
Hauser sind flach und oft mit Blumen und Sträuchern besetzt und
gewahren am Abend einen angenehmen Spaziergang, von dem man
eine weite und herrliche Aussicht und frische Luft einathmet. Die
Vorstädte aber stehen in Hinsicht auf Pracht und Schönheit der eigent-
lichen Stadt weit nach und sind mit alten baufälligen Häusern und
einer Menge Unreinigkeiten angefüllt und der Aufenthalt der Leperos,
einer Pöbelklasse, die Ähnlichkeit mit den Lazzaronis Neapels (Bd. I.
S. 446) hat, und durch den ekelhaften Schmutz und die Lumpen,
womit sie ihre Blöße bedeckt, ein Bild des Jammers darstellt. Ihre
Zahl wird auf 20,000 Individuen geschätzt, während die gesammte
Bevölkerung von Mexico jetzt gegen 180,000 Seelen beträgt.
Unter den öffentlichen Plätzen der Stadt ist der große Platz
(Plaza major) der schönste und überhaupt einer der schönsten öffent-
lichen Plätze, die es geben kann. Die prächtige Domkirche umgiebt
ihn auf der einen, der Nationalpallast auf der andern Seite und an
den beiden übrigen Seiten stehen hohe mit Kolonnaden versehene Privat-
hauser. Auf diesem, ein großes Viereck bildenden Platze, werden bei
großen Feierlichkeiten die militärischen Revüen und geistlichen Prozes-
sionen gehalten. Letztere und überhaupt kirchliche Feste sind in Mexico
äußerst häufig, und kein Kirchenfest wird ohne Feuerwerk, Raketen
und furchtbares Feuern mit Kleingewehr und Böllern gefeiert. Ein
solches Fest kündigt sich schon des Morgens um 4 Uhr mit Geläute,
Schießen und Raketen an und dauert bis an Abend, wo es mit Feuer-
werken und Illuminationen endet, während im Innern der Kirchen,
beim Schein zahlloser Wachskerzen, Messe gelesen wird. Vorzüglich
feierlich werden das Frohnleichnam-, das Allerheiligen- und das Oster-
fest begangen. Letzteres Fest ist mit einer besondern Feierlichkeit ver-
bunden. Es werden nämlich den Charsreitag an Stricken über den
Straßen Puppen von Lebensgröße bis zur Kleinheit von 6 Zollen, in-
wendig mit Feuerwerk gefüllt, und den Verräther Judas vorstellend,
ausgehängt. Sobald nun am Sonnabend Morgens um 10/* Uhr
die große Glocke vom Thurm der Kathedrale das Signal der Aufer-
stehung Jesu gegeben hat, fallen alle Glocken ein und die über den
Straßen Hangenden puppenförmigen Exemplare des Judas, deren we-
nigstens 10,000 sind, fliegen binnen wenigen Minuten in die Luft,
mit rasendem Geknalle, Geprassel und Gezische des darin verborgenen
Feuerwerks.
Das bemerkenswertheste Gebäude Mexicos ist die Kathedrale
oder Domkirche, die größte und schönste Kirche in ganz Amerika,
400 F. lang und 180 F. breit und an ihrer Vorderseite, welche
15 *
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
305
Col ombi sch e Republiken.
giment Soldaten, das in der großen Kaserne unter den Waffen stand
und eben sich zur Prozession begeben sollte, ward, mit Ausnahme
weniger Einzelner, unter den Trümmern dieses großen Gebäudes ver-
schüttet. Neun Zehntheile der schönen Stadt Caracas wurden gänzlich
zerstört.
Wenn die Zahl der Todten in dieser Stadt auf 9—10,000 be-
rechnet wird, so sind dabei die Unglücklichen noch nicht in Anschlag
gebracht, welche schwer verwundet, nach Monaten erst, aus Mangel
an Nahrung und Pflege umkamen. Die Nacht vom Donnerstag auf
den Charfreitag bot den Anblick eines unsäglichen Jammers und Un-
glücks dar. Mütter trugen Kinderleichen im Arm, durch die Hoff-
nung getauscht, sie wieder ins Leben zu rufen. Jammernde Familien
durchzogen die Stadt, um einen Bruder, einen Gatten, einen Freund
zu suchen, dessen Schicksal unbekannt war und den man im Gedränge
verloren glauben konnte. Man drängte sich in den Straßen, die an
Trümmer- und Schutt-Reihen einzig noch kennbar waren. Alles
Unglück, das in den großen Jammerszenen von Lissabon und Messina
(B. I, S. 108 und 465) erlebt worden war, wiederholte sich an dem
Schreckenstage des 26. Marz 1812 zu Caracas.
Bogota, sonst Santa Fe de Bogota, die Hauptstadt der
Republik Neugranada, liegt auf einer 8000 F. über dem Meere er-
habenen Hochebene der östlichen Andenkette, am Fuße zweier Berge,
des Montserrat und Guadelupe, welche auf ihren Gipfeln Klöster tra-
gen, und genießt durch ihre hohe Lage ein gesundes, erfrischendes Klima,
welches den Anbau aller Europäischen Getreidearten gestattet, die im
Jahre zweimalige Erndte geben. Diese Hochebene von Bogota, von
N. nach S. 9| M. lang und fast 5 M. breit, ringsum von Ber-
gen umgeben, gewahrt den Anblick einer fast ganz wagerechten Ebene.
Diese Stadt, von 40,000 Menschen bewohnt, hat einen großen Um-
fang, (da sie sehr viele Garten und Klöster einschließt), in rechten
Winkeln einander sich durchschneidende Straßen, die gerade und mit
Trottoirs versehen sind, und meistens einstöckige Hauser, mit außer-
ordentlich starken Mauern und selten mit Glasfenstern. Die häufigen
Erdbeben sind die Ursache, daß man die Häuser von so geringer Höhe
erbaut. Um den innern Hof der Hauser zieht sich gewöhnlich eine
Gallerie. Die größte und schönste Straße ist die Königs- oder je-
tzige Republikanerstraße, welche sich an dem schönsten Platze der
Stadt endigt, auf welcher die 1814 erbaute prächtige Kathedrale, die
aber bei dem furchtbaren Erdbeben 1827 zerstört wurde, das schöne
Regierungsgebäude und das Zollhaus stehen. Auf diesem Platze wird
alle Freitage Markt gehalten, der durch das bunte Gewühl der mit
Einkäufen und Verkaufen beschäftigten Kreolen, Mulatten, Mestizen,
Indianer und Neger, und durch die Mannigfaltigkeit von Waaren,
namentlich der Gemüse und Baumfrüchte dem Fremden ein interessan-
tes Schauspiel darbietet.
Cannabich's Hülfsbüch. Iii. Band.
20
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Australien.
487
sien Berge Australiens mit den meistens blos muthmaßlichen Angaben
ihre Höhe, woraus man sieht, daß selbst die höchsten Berge nicht den
Riesengebirgen Asiens und Amerikas gleichkommen.
Namen — Lander, wo sie sind — Höhe in Pariser Fuß.
der Berge
Der höchste Gipse! von Neuguinea
Mouna Roa Sandwich-Insel
Egmontsberg Neuseeland
Mouna Kea oder
15,000?
14,900 (13,230 nach Douglas)
14,760 (7,650 nach Balbi)
13,800 (13,650 nach Douglas)
11,500
Kaah — Neuseeland
Trobreonu Sozietäts-Inseln
Lammas Salomons-Inseln 10,200
Huararai Sandwich-Inseln 7,800
Ar sack Neuguinea 9,000
Sea-View-Mount
in den blauen Bergen Neuholland 6,000 (7000)
Tafelberg Van Diemens-Land 4,000
K i r a n e a oder Pele Sandwich-Inseln 3,800
(Vulkan)
Vulkan auf Tu so a Freundschafts-Inseln 3,000
Mit Ausnahme Neuseelands, einiger kleinen Inseln und des
größten Theiles von Neuholland liegt der Überrest von Australien in
der heißen Zone, doch ist im Ganzen das Klima viel weniger heiß
als in der alten Welt und in Westindien. Selbst die unter dem
Äquator oder doch nahe an demselben belegnen Gegenden genießen
einer weit gemäßigteren Temperatur, wovon die Ursache theils in der
insularischen Lage, theils in der Regelmäßigkeit der Passatwinde oder
Monsuns (B. I., 63) liegen mag, welche regelmäßig das ganze Jahr
hindurch wehen. Nördlich vom Äquator bläst der Passatwind unun-
terbrochen das halbe Jahr aus S. W. und das andere halbe Jahr
aus N. O.; südlich vom Äquator das halbe Jahr aus N. W. und die
andere Hälfte aus S. O. In diesen tropischen Gegenden dauert die
Regenzeit gewöhnlich nicht über 3 Monate; außerdem sind die Un-
terscheidungen der Jahreszeit nicht sehr fühlbar. Außer diesen be-
ständigen Winden erzeugen noch der Wechsel von Tag und Nacht
durch die Veränderungen in der Temperatur jene periodischen Land-
und Seewinde, deren Wirkung in den Tropeninseln am regelmäßig-
sten ist; der Seewind wehet gewöhnlich von 10 Uhr Morgens bis 6.
Uhr Abends, der Landwind von 7 Uhr Abends bis 8 Uhr Morgens.
Im Allgemeinen ist das Klima auf den Inseln eins der angenehm-
sten und gesundesten und auch das Klima Neuhollands wird als sehr
gesund gepriesen, was bei der Milde und Regelmäßigkeit der Tempe-
ratur und der Trockenheit und Dunstfreiheit der Atmosphäre sehr be-
greiflich ist. Die nachtheiligste Seite seines Klimas besteht in seiner
Dürre, denn Trockenheit und Dunstfreiheit der Atmosphäre ist für
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Douglas Douglas) Lammas Pele
228
Asien.
Theil des Winters hindurch auf den Mooren (Tundras) Zugebracht
und mit dem Fange der wilden Thiere sich beschäftigt haben, um mit
den Russen zu handeln, die Jahrmärkte von Nischnei-Kolymsk, Jschigcr
und Anadyr. Der erste findet Ende Januars und Anfang Februars
in dem kleinen Orte Ostrowno oder Ostrownoje, 36 M. von
Nischnei-Kolymsk Statt. Hier ist nämlich auf einer Insel des Aniui-
flusses ein kleiner Ort erbaut, der aus der sogenannten Festung, d. h.
einem mit Pallisaden umgebenen Raume, auf dem ein Paar kleine
Hauser zur Beherbergung des Kommissars, einiger zur Zeit des Marktes
hieher geschickten Kosaken und zum Lokal der Kanzlei erbaut stehen,
einer hölzernen Kapelle und 20 bis 30 regellos zerstreuten Hütten be-
steht. Der gewöhnliche Umsatz auf diesem Markte belauft sich nach
hiesigen Preisen auf 200,000 Rubel. Es kommen hieher eine aus
ein Paar 100 Packpferden bestehende Handelskarawane Russischer
Kaufleute, deren Ladung vornehmlich auf Tschuktschen berechnet ist und
in Tabak, allerlei eisernem Geräthe, Kesseln, Beilen, Messern, Näh-
nadeln und bunten Glasperlen besteht. Überdies haben sie für die in
Kolymsk wohnenden Russen Thee, Zucker und einige andere Waaren
bei sich. Außer den Tschuktschen besuchen diesen Jahrmarkt auch die
verschiedenen Bewohner der umliegenden Gegend (das heißt hier zu
Lande ein Bezirk von 140 bis 210 Meilen), Jukagiren, Lamuten,
Tungusen, Korjäken, die theils auf Narten (Schlitten) mit Hunden,
theils auch wohl zu Pferde herkommen. Die Tschuktschen-Karawane,
ist mit Inbegriff der Weiber und Kinder 300 Personen stark. So
wie sie anlangt, schlägt sie ihr Lager in mehreren abgesonderten Grup-
pen von Zelten auf, dessen Ganzes eine dichte Reihe von Schlitten mit
Waaren, Proviant und feinem auserlesenen Moose zum Leckerbissen
für die Rennthiere bepackt, umgiebt. Ihre Zelte sind ziemlich geräu-
mig, aus weich gegerbten Rennthierfellen zusammengenäht, die vermit-
telst einiger dünner Stangen aufrecht gehalten und ausgespreizt wer-
den. Unter diesem Oberzelt (Namet), das oben eine Öffnung zum
Rauchfange hat, befindet sich ein eiserner Kessel, unter welchem Feuer
angemacht wird, und die eigentliche Wohnung, Po log genannt. Dies
ist ein 4eckiger, aus den feinsten-Fellen der Rennthierkälber doppelt
zusammengenähter großer Sack, welcher durch einige hineingestellte Stäbe
und Latten, in einen 4eckigen Kasten verwandelt wird, der aber so nie-
drig ist, daß man darin nur sitzen, oder auf den Knien Herumrutschen
kann, und der durchaus gar keine Öffnung für Lust oder Licht hat.
Um hinein zu gelangen hebt man den einzigen, unten am Boden be-
findlichen, nicht vernähten Zipfel der einen Seitenwand etwas auf, kriecht
auf allen Vieren durch die möglichst kleine Öffnung und stopft sorg-
fältig das Ende gleich wieder unter das Fell, welches den Fußboden
ausmacht. Zur Erleuchtung und Erwärmung des Pologs steht in der
Mitte ein ziemlich großer irdener Topf, in welchem Wallsischthran und
statt Dochtes, ein Büschel gedörrtes Moos brennt. Dies Feuer bringt
i
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostrowno Nischnei-Kolymsk